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Cu29+1

Unsere visuelle Identität

Was Kupfer mit werteorientierter Organisationsentwicklung zu tun hat.

Veröffentlichung

Co-Kreativer Entwicklungsprozess unserer visuellen Identität als Sichtbarmachung unseres Organisationsentwicklungsprozesses.

Hi, ich bin Manuela!

Als Branding-Expertin verantworte ich, neben Branding-Prozessen für Kund*innen, die visuelle Identität der Identitätsstiftung. In diesem Artikel nehme ich euch mit auf unsere Reise die Welt des oxidierten Kupfers zu erkunden.

Von Identitätskernen und Zukunftsdynamiken

Unsere bisherige visuelle Identität hielt sich bewusst im Hintergrund. Im Fokus standen die vielfältigen visuellen Identitäten unserer verschiedenen Projekte. Aber auch unsere Organisation entwickelt sich. Wir verstehen uns mittlerweile als Gegenüber, das Orientierung im Wandel bietet. Wir begleiten Organisationen in die Welt von Morgen. Dafür müssen wir uns positionieren. Unsere eigene Identität sichtbar machen. Organisationsentwicklung ist ein stetiger Prozess und die visuelle Identität ihr konkreter Ausdruck.

Daher wurde es Zeit, uns selbst zu unserer Kundin zu machen. Nach unserem Werteprozess und der Integration dieses Selbstverständnisses in unsere alltäglichen Prozesse, wie z. B. herauszufinden wie Projektmanagement unserem Wert "Ästhetik" gerecht werden kann, war eine Standortbestimmung angesagt. Kritisches Hinterfragen von scheinbar Selbstverständlichem, ein Abgleich mit unserer Vision und Mission, unseren Werten – und nicht zuletzt einem gewachsenen Team.

Wir haben uns unserer eigenen Organisationsentwicklung gewidmet.

Keine Organisation entwickelt sich aus sich heraus. Es braucht ein Gegenüber.

Dazu haben wir uns externe Unterstützung geholt. Pascal Schöning von DAS STUDIO hat aufgedeckt, was wir von innen heraus vielleicht gar nicht sehen: Mit der Analyse unseres bisherigen visuellen Auftretens und ihrer Expertise im Bereich Markenstrategie und -kommunikation haben sie uns die Augen geöffnet für Stärken und Schwächen, für festverwurzeltes und neu zu entdeckendes. 

Kollektive Exploration mit allen Mitarbeitenden

In Teams setzten wir uns co-kreativ mit den gewonnenen Erkenntnissen auseinander: Wir probierten, diskutierten, explorierten. Wir stellten das Bisherige in Frage, ließen die Köpfe rauchen und die Ideen sprudeln. Wie werden wir sichtbar? Welche Darstellung brauchen unsere Themenfelder? Welche Form hat ein Trialog.

Was dabei klar wurde: Als Begleiterinnen in Zeiten des Wandels wissen wir, dass dieser dynamisch ist und keinen Richtlinien folgt. In diesem Feld brauchen und wollen wir keine festen Regeln. Wir brauchen ein Design, das uns einen gemeinsamen Raum in einem dynamischen System gibt und gleichzeitig flexibel mit uns wachsen kann. 

"Why material matters" oder "Form follows meaning"

Da Nachhaltigkeit so wichtig für uns ist, dass wir ein eigenes Themenfeld daraus gemacht haben, stellen wir uns vor allem auch die Frage: Wie viel Neues braucht es überhaupt? Was gibt es bereits, mit dem wir unbedingt weiterarbeiten wollen? 

Kupfer lebt

Ein Beispiel. Im Eingang unseres Büros im Sophienhaus hängt ein zugegebenermaßen ziemlich imposanter Schriftzug. Auf über zwei Metern Länge steht dort in massivem Kupfer der Name unserer Organisation – Identitätsstiftung. Da unsere Türen gern offenstehen, ist das Material sowohl Kälte als auch Luftfeuchtigkeit ausgesetzt. Die ursprünglich blanke, hellrote Farbe ist an einigen Stellen rotbraun oxidiert, an anderen Stellen setzt bereits die typische blaugrüne Patina ein. Oxidation ist kein Materialfehler, sondern die Fähigkeit, an der Atmosphäre eine witterungsbeständige, festhaftende Schutzschicht auszubilden. Diese Oxidschicht ist in sich stabil und „selbstheilend“ – sie macht das darunterliegende Material resilient. 

Kupfer ist nicht eine Farbe, nicht ein Farbton – sondern Material. Es erzeugt eine ganze Farbpalette und ist damit Konstante und Variable gleichzeitig. Als Designerin macht mich diese Erkenntnis unglaublich glücklich. Kupfer drückt aus, wie unsere Organisation funktioniert: Wie wir arbeiten und was uns wichtig ist.
Kupfer reagiert auf seine Umwelt. Es ist ständiger Transformation – divers und wandelbar. Kupfer hat eine hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit – ohne Kupfer kein Strom, keine Kommunikation, keine technischen Innovationen. Kupfer ist langlebig, resilient, nachhaltig.

Indem wir Kupfer nicht mehr als Farbton, sondern gleich als ganze Farbpalette einsetzen, haben wir unserer visuellen Identität einen riesigen Freiraum gegeben: Mehr Vielfalt, mehr Nuancen, mehr Variationen – immer in Interaktion mit ihrer Umgebung.

Daher haben wir unserer neuen visuellen Identität den Namen „Cu29+1“ gegeben: Cu ist das chemische Elementsymbol für Kupfer, 29 dessen Ordnungszahl im Periodensystem, und +1 seine erste erreichte Oxidationsstufe.

Colors present themselves in continuous flux, constantly related to changing neighbors and changing conditions.

Josef Albers

Freedom within a Framework

Ein Designsystem besteht natürlich nicht nur aus seiner Farbpalette. Das Zusammenspiel von Farbe, Schrift, Raster, Bildern und Grafiken erzeugt eine eigene Atmosphäre. Die authentische Qualität dieser ist ausschlaggebend, ob das System auch langfristig wirken kann. Umso wichtiger ist die Auswahl dieser einzelnen Elemente. Zur Gestaltung von Atmosphären braucht es ein gemeinsames Wirken dieser einzelnen Elemente. Im Gegensatz zu starren Richtlinien und Style Guides bleiben die Elemente in einem Designsystem flexibel. Die Atmosphäre wird fühlbar und lebendig.

Bilder sind Zugang zu Emotionen

Bilder. Durch Bilder wird Dialog auf einer nonverbalen, abstrakten Ebene ermöglicht. Gelernte Bilder werden aufgerufen und mit gespeicherten Bildern abgeglichen. Neue Bilder überraschen und erweitern unsere visuelle Sammlung.

Oft helfen Bilder, Assoziationen zu vernetzen und einen tieferen, intensiveren und auch emotionaleren Zugang zu ermöglichen. Manchmal braucht es besonders laute Bilder. An anderer Stelle verstören sie und lenken ab.

Wir nutzen den entstehenden Möglichkeitsraum und inszenieren die Identität ganzheitlich.

Identifikation, Inszenierung und Innovation: Der Trialog

Apropos ganzheitlich: Unsere Überzeugung ist, dass nur ganzheitlich gedachte Konzepte auch in der Praxis bestehen können. Wir arbeiten im Trialog: Identifikation, Inszenierung und Innovation als Methode anzuwenden bedeutet, Systeme zu verstehen, sie aktiv zu gestalten und laufend mit ihnen zu experimentieren.

Das gilt für die Entwicklung einer visuellen Identität ebenso wie für die Konzeption einer Awareness-Kampagne, einen Employer Branding Prozess oder die Begleitung eines Beteiligungsprozesses.

Learnings für unser Projektgeschäft

  • Ein ganzheitlicher Ansatz ist Voraussetzung für funktionierende Designsysteme.

  • Vielfältige Perspektiven sind wichtig für einen qualitativen Explorationsprozess.

  • Es braucht ein Gegenüber für die eigene Entwicklung

  • Gelungenes Design ist kein Nice-to-Have, sondern Teil einer gesunden Organisationsentwicklung.

  • Einbindung der Mitarbeitenden schafft Perspektivenvielfalt, Akzeptanz und Identifikation

Auf der Suche nach einem Gegenüber, um eine wertebasierte visuelle Identität herauszuarbeiten?

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