Hier hängt kein Leitbild

Aufgabe

Der Landkreis Meißen ist im vergangenen Jahrzehnt durch Gebietsreformen und Umstrukturierungen geprägt. Daraufhin fiel der Entschluss, ein zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Leitbild für die Landkreisverwaltung mit über 1.000 Angestellten zu entwickeln.

Das Leitbild soll den Rahmen für verschiedene Handlungsebenen geben, wie bspw. die Behördenstrategie, die Organisationsentwicklung, die Führungskultur, die Personalentwicklung, das Betrieblichen Gesundheitsmanagement oder der Bereich Integration und Inklusion.

Idee & Wirkung

Wir gestalten einen partizipativen und identitätsstiftenden Prozess, der die verschiedenen Anforderungen in ein schlüssiges und anwendungsorientiertes Konzept überführt. Unser Ansatz gibt Mitarbeitenden über alle Hierarchieebenen hinweg die Möglichkeit, sich an der Ausgestaltung zu beteiligen. Dies ist entscheidend, um die Akzeptanz der Ergebnisse zu gewährleisten. Nachträglich lässt sich eine Identifikation nicht herstellen.

Wir setzten von Beginn an auf Kommunikation und fordern dabei die Tatsache heraus, das Leitbilder oftmals an der Wand hängen, aber für den Arbeitsalltag keine Relevanz haben.

Daher braucht es auch eine Umsetzungsstrategie, wie das Leitbild in der Organisation implementiert werden kann und wie die Führungskräfte dafür geschult werden. Dafür entwickeln wir die Leitbilddialoge. Hier diskutieren Führungskräfte und Mitarbeitende gemeinsam wiederkehrend ihre Erfahrungen zu den Handlungsfeldern und leiten Vereinbarungen und Maßnahmen ab, um die Werte und Prinzipien noch besser zu verwirklichen.

Unsere Leistungen

• Aufnahme und Analyse Ist-Zustand

• Entwicklung eines gemeinsamen Leitbildverständnisses und seiner Zielsetzung

• Beratung zu wirksamen Formaten und Beteiligungsformen der Belegschaft

• Workshops mit Mitgliedern der Arbeitsgruppe sowie ausgewählten Führungskräften aller Hierarchieebenen

• Entwicklung eines behördeninternen Leitbildes und Steuerung der Redaktionsgruppe

• Konzeption Großgruppenworkshop - Entwicklung einer Umsetzungsstrategie zur Etablierung und Verankerung in bestehende Konzepte und Organisationsentwicklung einschließlich der Kommunikationswege für die Leitungsebene sowie auch Mitarbeiterebene

• Dokumentation und Aufbereitung aller Ergebnisse - Abschlusspräsentation auf Führungsebene

• Umsetzung von Kommunikationsmaßnahmen (Film, Plakate etc.)

Ein Pop-up auf jedem Arbeitsrechner

Die Wirksamkeit eines Leitbildes stellt sich dann ein, wenn es nicht allein als Plakat an der Wand hängt, sondern ganz konkret im Alltag der Mitarbeiter*innen Anwendung findet. Diese Anforderung ist in der Ausschreibung mit den Worten formuliert: Das Leitbild soll für und durch alle Bediensteten „lebbar“ und „erlebbar“ sein.

Für den Einstieg in den Prozess führen wir erst Interviews mit einem Querschnitt an Mitarbeitenden und analysieren bestehende Dokumente. Dann starten wir mit der Kommunikation: Mit Plakaten, Aushängen – und mit einem Pop-up auf jedem Arbeitsrechner laden wir dazu ein, sich am Prozess zu beteiligen.

Zentrales Element für die Beteiligung sind dabei Workshops, bei denen kleine Gruppen (ca. 5 bis 8 Personen) – geführt durch vorbereitetes Material – selbstständig Input für die Handlungsfelder und Inhalte des Leitbildes generieren.

Eine Toolbox für die Leitbilddialoge

Um das Leitbild im Alltag der Organisation zu verankern, entwickeln wir eine Toolbox: die Leitbilddialoge. Die Leitbilddialoge sind ein zentrales Element für die Umsetzung des behördeninternen Leitbilds der Landkreisverwaltung Meißen. Mit den Leitbilddialogen wird den Beschäftigten die Möglichkeit gegeben, gemeinsam im Dialog mit den Führungskräften ihren Arbeitsalltag entlang der einzelnen Handlungsfelder zu untersuchen: Wo stehen wir heute? (in Bezug auf die Idealbeschreibungen im Handlungsfeld) Was können wir wertschätzen? Was müssen wir tun, um die Ziele im Handlungsfeld besser umzusetzen?

Ist das Tool einmal gelernt, kann es selbstständig von Führungskräften mit ihrem Team umgesetzt werden. Dies ist ein effizienter und nachhaltiger Weg, ein Leitbild (oder jede andere Form von Kulturanker) in einer Organisation wirksam werden zu lassen.

Schulung der Führungskräfte

Der finale Schritt im Prozess ist die Befähigung der Führungskräfte. Im Rahmen einer zweitägigen Führungskräftetagung setzen wir einen intensiven Workshop um, bei dem das Leitbild und seine Genese noch einmal ausführlich erklärt werden.

Im zweiten Schritt üben wir mit den Führungskräften die „Leibilddialoge“ ein. Dafür arbeiten wir in Kleingruppen gemeinsam in einem Raum, die, angeleitet durch zwei Moderantor*innen, alle Schritte exemplarisch durchlaufen und damit selbst in der Rolle der Teilnehmenden erfahren, wie die Leitbilddialoge funktionieren.

Zusätzlich wird aus der Projektsteuerungsgruppe von uns ein Kernteam gebildet, das in den folgenden Monaten die Führungskräfte bei der Einübung und Umsetzung der Methode begleitet.