Ali, warum bist du genau die richtige Person, um über Potenzialentfaltung zu sprechen?
In meinem Leben hat es immer viel Bewegung gegeben, wörtlich und im übertragenen Sinne: Ich bin im Iran geboren, in Schweden aufgewachsen und habe längere Zeit in Paris gelebt, bevor ich nach Deutschland ausgewandert bin.
Beruflich habe ich mich ebenfalls immer weiter entwickelt: Ich habe Chemie mit einem medizinischen Schwerpunkt studiert, im Bereich der Alzheimer Forschung geforscht und im akademischen Bereich gearbeitet. Durch die Finanzkrise 2010 kam meine berufliche Laufbahn ins Straucheln, und ich stellte mir Sinnfragen. Ich nahm schließlich eine Auszeit, sortierte mich und suchte nach einem neuen Wirkungsbereich.
Bereits in Paris kam ich mit dem Swingtanz in Kontakt – und meine Leidenschaft ist bis heute ungebrochen. Nun habe ich mit meiner Frau eine Tanzschule in Heidelberg und Berlin und unterrichte Menschen, zu tanzen und sich zu trauen, Spaß an der Bewegung zu haben.
Das ist sehr erfüllend. Ich kann also sagen: Potenzialentfaltung spielt bei mir immer schon eine zentrale Rolle.
Was hat Eure Tanzschule mit Potenzialentfaltung zu tun?
In unseren Kursen sind viele Menschen, die in ihrem Alltag mit Frustration zu kämpfen haben.
Die Erfahrung von gelungener Improvisation, Freude oder ein gutes Flow-Erlebnis sind rar, stattdessen erleben sie Unter- oder Überforderung, Widerstände, bürokratische Hürden, fehlende Kooperationsbereitschaft. Wir haben schnell gemerkt, dass eine gute Lernatmosphäre vor allem dann entsteht, wenn die Menschen positive Erfahrungen mit der Herausforderung machen und gemeinsam Spaß haben können.
Das setzt Energie frei. Wenn du beim Lernen Spaß an der Herausforderung hast, dann merkst du: so entspannt und beweglich kann ich sein. Das Gefühl nach einem Kurs trägt dich dann durch die ganze Woche, mit einer veränderten Haltung, die aus der neuen Energie kommt. Das ist eine Mikro-Erfahrung, wie Potenzialentfaltung auch in deinem alltäglichen Leben entstehen kann.